Eine sehr schöne Idee von dir, Manfred, deshalb mache ich den Anfang. Ich habe das Buch "
Von Zeit zu Zeit" von Jack Finney schon gelesen, als ich in der Schule war. 20 Jahre später, ich wusste von dem Buch weder den Titel, noch den Autoren, wollte ich es wieder lesen und habe in einem Science-Fiction-Forum nur kurz die Handlung erzählt und 5 Minuten später hat mir schon jemand helfen können. 2 Tage später hatte ich es auf dem Tisch und war wieder genauso fasziniert wird früher.
Genre: Science-Fiction / Zeitreise
Worum geht's?
Simon Morley, 28 Jahre jung, Grafikdesigner von Beruf, lebt ein ruhiges und gutsituiertes Leben in New York im Jahre 1970. Eines Tages spricht ihn ein Mann für ein geheimes Regierungsprojekt an, dass zunächst etwas nebulös und geheimnisvoll erscheint. Simon wird doch schnell klar, dass in diesem Projekt Versuche unternommen werden, Menschen in andere Zeiten zu versetzen.
Dies geschieht nicht auf technischer Basis mit Bau einer Zeitmaschine beispielsweise, sondern vielmehr wird eine Zeitreise versucht, in dem der Zeitreisende sich psychologisch in die Zeit zurückversetzen soll. Hierzu wird die Lebensweise des Zieljahres wie des Zielortes bis ins kleinste Detail erforscht und nachgestellt.
Mit einem "kleinen" Auftrag - der Stiefvater seiner Freundin Katy verübte Selbstmord, der Grund hierfür war in der Familie nie klar gewesen - gelingt es Morley letztlich im Jahre 1882 in New York zu "sein". Freudig erregt nimmt er nach und nach Teil an diese für ihn zunächst unbekannte "Welt". Simon fasziniert diese Welt immer mehr, so dass ihm diese bald mehr zusagt als seine "reale" Welt. Zu dem verliebt er sich in eine junge und hübsche Frau.
Durch die anfänglichen Erfolgen bestätigt, Morley's Aufenthalte in der Vergangenheit haben keine bis geringe, aber nicht nennenswerte Auswirkungen auf die Gegenwart, möchten einflußreiche Kräfte, dass das Projekt endlich "Profit" abwirft - Morley soll dafür sorgen, dass die USA, Kuba von den Spaniern abkauft (dadurch hätte man sich das kommunistische Regime der Gegenwart direkt vor der Haustür "entledigt"). Da dies ein erheblicher Eingriff darstellt, gerät Morley in einen tiefen Gewissenskonflikt.
Rezension:
Finney's Hauptleistung in diesem 1970 erschienen SF-Krimi liegt in der bezaubernden und nostalgischen Beschreibung des New Yorks von 1882. Dem Text sind immer wieder geschickt Bilder und Zeichnungen eingefügt, die das Flair bzw. die Aura dieses Jahrhunderts real erscheinen lassen. Man spürt förmlich die Begeisterung des Autors über diese Zeit in fast jeder Zeile. Der Leser glaubt wirklich in dieser Zeit zu sein, so liebevoll und detailliert wird die damalige Lebensweise geschildert. Der Roman geizt aber auch nicht an wohldosierten Spannungsmomenten, und erzählt auch eine zart-romantische Liebesgeschichte, die sich nahtlos in die Geschichte einfügt.
Die Zusammenfassung und Rezension ist nicht von mir, gibt aber meinen Eindruck sehr gut wider. Von dieser Geschichte gibt es vom gleichen Autor auch eine Fortsetzung "
Im Strom der Zeit".
Gruß, Marco